Großübung der Stadtfeuerwehren Traunstein

Traunstein. „Brand einer Lagerhalle – Personen vermisst - Feuer droht auf weitere Gebäude überzugreifen“ – das war die Alarmmeldung und Ausgangslage für die jährliche Gemeinschaftsübung der Feuerwehren der Stadt Traunstein. 82 Ehrenamtliche der Wehren aus Traunstein, Haslach, Wolkersdorf, Kammer und Hochberg nahmen an der abendlichen Großübung teil, bei der die Zusammenarbeit mehrerer Einheiten, die Bildung einer Führungsstruktur und das Arbeiten in Einsatzabschnitten im Mittelpunkt standen. „Es ist sauber, gut und ordentlich gearbeitet worden“, lobte Kreisbrandinspektor Martin Schupfner am Ende der rund 90-minütigen Übung die Arbeit der Aktiven.

Schauplatz der Einsatzübung war das Gewerbegebiet Süd an der Wimpasinger Straße, als Übungsobjekt stellte die Firma Schwarz und Sohn ihr Bauzentrum zur Verfügung. Wenige Minuten nach dem Alarm waren die ersten Kräfte der Feuerwehr Haslach und Traunstein am angenommenen Brandort. Sie zapften Hydranten an, verlegten Schlauchleitungen und brachten mehrere Löschtrupps in Stellung, um das benachbarte Betriebsgebäude und das Freilager mit einer großen Menge an Styropor vor einem Übergreifen der Flammen zu schützen. Zeitgleich wurde eine mehrere Hundert Meter lange Schlauchleitung von Seiboldsdorf mit Hilfe von Schlauchbrücken über die Staatstraße 2105 hinweg bis zur Brandstelle verlegt. Die Einsatzleitung hatte eigentlich angeordnet Wasser aus dem Mühlbach Wasser zu saugen, um die Löschwasserversorgung am Brandort sicherzustellen. Doch der war abgelassen und leer: Bachauskehr. So musste sich Einsatzleiter Klaus Kropp, 2. Kommandant der Feuerwehr Haslach und sein Team eine andere Lösung für ausreichend Löschwasser einfallen lassen. 

Die zahlreichen Löschtrupps - rund um die Lagerhalle postiert - versuchten den angenommenen Brand unter Kontrolle zu bringen und mittels einer sogenannten Riegelstellung („Wassergasse“) ein Ausweiten des Feuers auf benachbarte oder angebaute Gebäude zu verhindern. Dazu wurde auch eine Drehleiter im Einsatz. Währenddessen rückten Feuerwehrler mit Atemschutzgeräten in die verrauchte Lagerhalle vor und suchten nach vermissten Personen. 25 Minuten nach Alarmierung waren alle verletzten Personen aus dem Gebäude gerettet. Und nach 45 Minuten engagierten Übens der ehrenamtlichen Feuerwehrkräfte wurde der Einsatzleitung „Feuer aus“ gemeldet.

„Alles hat reibungslos funktioniert“, lobte Einsatzleiter Kropp bei der Nachbesprechung im Feuerwehrgerätehaus Haslach. Stefan Breitling, 1. Kommandant der Haslacher Wehr, die in diesem Jahr Ausrichter der Großübung war, dankte für das engagierte Mitmachen. Oberbürgermeister Christian Kegel zeigte sich beeindruckt davon, wie vorzüglich die Zusammenarbeit geklappt habe und würdigte die Leistung der Floriansjünger der Stadtfeuerwehren. „Die Feuerwehrler wissen, was sie können, sind jedoch selbstkritisch und wollen dazulernen.“ Diese kritische Selbstbetrachtung finde man nicht überall. Um für den Ernstfall gerüstet zu sein, seien Übungen wie die im Gewerbegebiet extrem wichtig. „Herzlichen Dank, dass sie alle Tag und Nacht zur Verfügung stehen und bereit sind zu helfen. Und passt im Einsatz für Andere besonders auf euch selbst auf“, so der Oberbürgermeister. Mit einer Brotzeit der Stadt Traunstein für alle Mitwirkenden ging der Übungsabend der fünf Stadtfeuerwehren zu Ende. 

Text und Bilder: Peter Volk (Pressesprecher KFV Traunstein)

Link zur Veröffentlichung auf der Internet-Seite des Kreisfeuerwehrverbandes inklusive weitere Fotos: Lagerhalle in Flammen