Chronik

Chronik der Freiwilligen Feuerwehr Haslach

Die Feuerwehr Haslach wurde, nach der vorliegenden Stammliste, am Josefi-Tag, dem 19. März im Jahr 1877 gegründet.

Stammliste Gründung 1877

 

 

aus dem Buch von K. Rosenegger "Geschichte der Gemeinde Haslach 1818-1976"

Zur Bildung der Haslacher Feuerwehr dürfte wohl der Dorfbrand im Jahre 1875 den Anlass gegeben haben. Wenn auch kein genaues Datum bekannt ist, so weist doch viel darauf hin, dass die Wehr im Frühsommer 1877 gegründet wurde.

So schreibt das Traunsteiner Wochenblatt am 15. November 1877:

"Durch einen Artikel über die Hauptübung der Feuerwehr Traunstein aufgemuntert fühlt sich der Verfasser veranlaßt, auch eine andere Feuerwehrübung zu erwähnen, welche am verflossenen Sonntag durch die Freiwillige Feuerwehr Haslach zu Einham abgehalten wurde. Hier­bei kann er sich aber nicht damit begnügen, bloß die Ereignisse der Übung aufzuführen, er muß vielmehr einen Schritt weiter gehen und auch die Opferwilligkeit dieser Gemeinde, die Freudigkeit und den Eifer der Feuerwehrmänner rühmendst hervorheben. Denn nachdem die Gemeinde eine sehr tüchtige Löschmaschine aus der Kirchmeierischen Fabrik sowie die vollständige Steigerausrüstung für 10 Mann und ein ganz neues Feuerwehrhaus hergestellt hat, verfehlte die aus cirka 36 Mann bestehende Feuerwehr nicht, sich auf eigene Kosten durchgehends neu mit Joppe, Mütze und Cocarde zu uniformieren. Zum ersten Mal war hier die dunkle Feuerwehrjoppe wahrzunehmen, wozu die Mannschaft sich den Stoff in der Berger'schen Fabrik in Traunstein fertigen ließ. War es schon ein hübscher Anblick, die kleine Schar stramm und proper aufgestellt zu sehen, so mußte die Bewunderung sich erhöhen, wenn die Angriffe und Übungen schon nach einem halben Jahre seit des Bestehens rasch und ruhig ausgeführt wurden, so daß sie jeder älteren Feuerwehr würdig zur Seite steht. Sie ist das Bild einer wackeren Dorffeuerwehr und verdient alle Nachahmung."

Blicken wir zurück auf das Jahr 1875. Am 14. Juni, einem heißen Som­mertag, erlebte das damals aus 18 Häusern bestehende Dorf Haslach einen der schwersten Schicksalsschläge seiner Geschichte. Die Anwesen Esl-, Pfeiffer-, Häusler- und Schwabenbauer mit ihren Nebengebäuden fielen den Flammen zum Opfer.

Das Traunsteiner Wochenblatt gab am nächsten Tag einen ausführlichen Bericht:

"Am Montag früh 10 Uhr brachte Feuerlärm die ganze Stadt in Bewegung. In Haslach, eine Viertelstunde von der Stadt entfernt, standen die Häuser des Esl-, Pfeiffer-, Häusl-und Schwabenbauern mit den daneben stehenden Scheunen und Stallungen fast zur gleichen Zeit in hellen Flammen und der Rauch wirbelte in dichtem Qualm über den Berg herauf. Hier war schnelle und ausgiebige Hilfe nötig, wenn nicht das ganze Dorf mit der Kirche, die soeben im Umbau begriffen war, zugrunde gehen sollte.

Auf den Hilferuf eilten sogleich die Feuerwehren von der Saline Au, dann von Vachendorf, Siegsdorf, Erlstätt, Traunstein, Nußdorf, Eisenärzt, Oberhochstätt, der Maxhütte und Dorf Bergen, Kammer und Neukirchen und eine Menge Leute aus der Stadt herbei, um den Unglücklichen beizustehen.

Es war wahrlich eine Riesenaufgabe, denn die Hitze von der Masse brennenden Holzes, welches um die Gebäude aufgerichtet war, war erdrückend und nur der anstrengendsten Aufopferung war es möglich, die schon zu brennen anfangenden Gebäude des Mayerbauern und des Tischlers zu retten und so der Weiterverbreitung des Feuers Ein­halt zu tun.

Nun fragen wir, auf welche Weise entstand denn mitten am Tage die­ser Brand? Und die Antwort lautet wie so häufig: Kinder, die allein zu Hause waren, spielten auch hier mit Zündhölzern und verursachten das ganze Unglück. Vier Familien sind fast zugrundegerichtet, Tau­sende von Gulden in Flammen aufgegangen und nur Unvorsichtigkeit und Nachlässigkeit sind Schuld daran. Aus den abgebrannten vier Anwesen konnte nur ein Teil der Hauseinrichtung und das Vieh geret­tet werden. Menschenleben war keines zu beklagen. Zwei Feuerwehrmänner, welche vom brennenden Dache herabspringen mußten, wurden erheblich beschädigt und ein Kaminkehrergehilfe hat sich stark verbrannt."

Auch einem weiteren Zeitungsbericht kann man entnehmen, dass das um die hölzernen und halbhölzernen Häuser aufgerichtete Brennholz eine der Ursachen für das schnelle Ausbreiten des Brandes war und beim Löscheinsatz ein großes Hindernis bildete. Der eigentliche Grund für das Ausmaß der Katastrophe aber war die extrem enge Bauweise in Haslach. Die Häuser standen so nahe beieinander, dass sich die Vordächer des Schwabenbauern und des Oesl fast berührten und dieser wiederum stand zum Pfeiffer hin so nahe, dass ein beladener Heuwagen nur mit Mühe durchfahren konnte. Nicht viel größer war der Abstand zwischen Schwabenbauer und Häusler.

Der Mayerhof, der sich in einiger Entfernung anschloss, konnte nur Dank des großartigen Einsatzes der zwölf auswärtigen Feuerwehren gerettet werden, obwohl die Flammen schon das Vordach des Wirtschaftsgebäudes erreicht hatten. Dies zeigt ein stark verkohlter Dachbalken, den der Hofbesitzer noch heute zur Erinnerung aufbewahrt.

Die Wehren, die mit ihren von Pferden gezogenen Spritzen angerückt waren, leisteten tatsächlich Ungeheueres. Sie waren sogar noch in der Lage, das schon zu brennen anfangende Haus des Tischlers, heute Schuh­beck, zu retten, das nur durch die alte Salzstraße von der Unglücksstätte getrennt lag. Auch das benachbarte Schmiedgütl, das nahe an den Stallun­gen des alten Pfarrhofs lag, schützten sie vor der verzehrenden Glut.

Nur durch ein kleines Hausgartl vom Geschehen getrennt, trotzte der Karges, heute Zenz, dem roten Hahn schon zum zweiten Mal. Er gehörte schon beim Dorfbrand 1718 zu den drei Häusern, die übrig blieben, als in einer einzigen Nacht fast der ganze Ort mit Kirche und Pfarrhof in Schutt und Asche versank.

Nur langsam heilten die schweren Wunden in den folgenden Jahren. Von den betroffenen Bauern baute nur der Schwabenbauer wieder am alten Standort. Der Pfeiffer, heute Hofmann-Lahr, errichtete seinen Hof an der Straße nach Traunstein neu, der Oesl siedelte in das Einhamerfeld aus, wo ein Großteil seiner Gründe lag. Sein damals fünfjähriger Sohn Pius war eines der zündelnden Kinder, die den Dorfbrand verursacht hat­ten. Er wurde später Haslachs Bürgermeister. Auch der Häuslerhof entstand wieder und zwar auf den Brandstätten des Pfeiffers und des Oesl (heute Haus Klein). An seinem früheren Standort stehen heute die Häu­ser Schwarzenlander und Prandtner.

1894 hören wir wieder von der Feuerwehr. Der Gemeinderat bewilligte einen Zuschuss von 200 Mark für vier Jahre, 1894 wurden 50 Mark für Schläuche ausgegeben. 1895 50 Mark für eine Schlauchhaspel, 1896 wie­der für Schläuche und 1897 für die Reparatur der Feuerspritze.

Ein großes Anliegen der Gemeinde war zu dieser Zeit der Bau von Wasserreserven in den umliegenden Orten. Da die meisten Anwesen der Gemeinde mit Schulden überlastet waren und es auch der Gemeinde­kasse wie immer an Geld fehlte, bat die Gemeinde die Regierung von Oberbayern um die "allerhöchste Genehmigung", den Bieraufschlag bzw. Bierpfennig erheben zu dürfen. Der Aufschlag sollte ursprünglich nur 5 Jahre erhoben werden und jedes Jahr den Bau einer Wasserreserve finanzieren, doch 1898 erging wieder ein Gesuch um Genehmigung des Bierpfennigs für weitere 12 Jahre, um in Wimpasing ein Feuerwehrhaus bauen zu können, das 1.440 Mark kostete.

Ebenfalls aus Erträgen des Bierpfennigs kaufte die Gemeinde 1898 eine neue Feuerspritze.

1907 bekam die Feuerwehr von der Gemeinde einen Zuschuss von 100 Mark, um einigen ihrer Männer Uniformen zu kaufen.

Im gleichen Jahr brannte der Stadel des Moier in Haslach ab.

Die Wasserversorgung in Haslach ließ noch sehr zu wünschen übrig, die Wasserreserven im Süden der Ortschaft und beim Schulhaus mussten ver­größert werden. Zu den Bauarbeiten leisteten die Gemeindebürger Hand- und Spanndienste.

Aber auch die Ausrüstung der Feuerwehr war schon wieder in veraltetem Zustand. Ein Jahr lang opferte die Gemeinde den Bierpfennig zu Gunsten der Feuerwehr. Man kaufte für die umliegenden Orte drei kleinere Handspritzen, von denen jede 240 Mark kostete und ließ vom Schmied Schwaiger für die größeren Ortschaften je drei Feuerhacken her­stellen.

Die Wegscheid, die schon um 1900 ihre Wasserversorgung hatte, war mit Hydranten ausgestattet, aber bis 1908 konnte die Haslacher Feuerwehr den Hydranten kein Wasser für Lösch- oder Übungszwecke entnehmen, da sie keine geeigneten Kupplungen besaß.

1922/23, in der Inflationszeit, erhielt der Spritzenfahrer der Feuerwehr für einen Einsatz mit seinen Pferden 500 Mark.

1925 errichtete die Ortschaft Wimpasing eine zweite Wasserreserve, der Weberjehlbauer Georg Kriegenhofer übernahm den Bau.

1927 feierte die Feuerwehr Haslach ihr 50jähriges Gründungsjubiläum.

Das Traunsteiner Wochenblatt berichtete:

"Gestern wurde das mit viel Liebe und Eifer vorbereitete Feuerwehr­jubiläum gefeiert, das einen recht schönen und allgemein befriedigenden Verlauf nahm. Schon in früher Morgenstunde gaben Böller­schüsse und schneidige Weisen der Holzhauser Musikkapelle den Auftakt zum Feste.

Das schmucke Dorf war festlich herausgeputzt und hatte reiche Flaggen- und Fahnengala angelegt; Alle Häuser waren mit frischem Grün geziert und an den Dorfeingängen prangten Triumphbögen zur Begrüßung der Gäste.

In den Vormittagsstunden hatten die Musik und der festgebende Verein mit dem unermüdlichen Kommandanten Herrn Johann Jell an der Spitze Hochbetrieb, um den Ehrendienst zu versehen und die von allen Seiten anrückenden Brudervereine zu empfangen. Alle Vereine der Umgebung, mit denen man schon oft in schwerer Stunde kameradschaftlich im Dienste des bedrängten Nächsten zusammengearbeitet hatte, erschienen zum Ehrentag.

Um 10 Uhr zog der Festzug zur Kirche, den Dankgottesdienst fei­erte ein Sohn der Gemeinde, H. H. Kooperator Georg Bachmaier. Nach einer Ehrung am Kriegerdenkmal ging es unter den flotten Klängen der beiden Musikkapellen zum Festplatz. Im Gutshof des Herrn Oberstleutnants Rächl war die prächtig geschmückte Bühne errichtet. Den Festakt eröffnete ein von Herrn Fritz Bösmüller gesprochener Prolog, ein zweites Festgedicht wurde von Frl. Resi Bauer frisch und herzig vorgetragen. Die beiden prächtigen Gedichte, verfaßt von unserem Heimatdichter Herrn Steinmetzmeister Neumeyer, ernteten allgemein Beifall.

Zur besonderen Ehrung des Vereins hatte Bezirksamtmann Ufer die Festrede übernommen. Er entrollte ein fesselndes Bild von der segensreichen Tätigkeit des Vereins: 46 Mal hatte derselbe in den 50 Jahren in Tätigkeit treten müssen, 85 Mitglieder des Vereins mußten in den (1.) Weltkrieg ziehen, 18 sind auf dem Felde geblieben. Hohe Worte der Anerkennung zollte er den verdienten Vorstehern und Kommandanten der Feuerwehr, besonders dem unvergeßlichen Grün­der, Herrn Schmiedemeister Georg Schweiger, dann dem einzigen noch lebenden Gründungsmitglied, Herrn Sebastian Rosenegger von Axdorf, der als hochgeehrter Feuerwehrveteran in jugendlicher Fri­sche am Feste teilnahm, ferner dem verdienten Altbürgermeister Herrn Pius Bachmaier, Vorstand von 1910 bis heute und Herrn Josef Zollner, Denk von Einham, der volle 25 Jahre, von 1895 bis 1919, als bewährter Kommandant die Feuerwehr leitete.

Im Namen des Bezirksverbandes Traunstein-Land gab der Bezirks­vertreter Maier von Rottau seine Glückwünsche an den Jubiläumsverein kund sowie den Dank für die in den Stunden der Not und Gefahr geleistete Hilfe. Im Namen des Festvereins dankte Herr Vorsteher Bachmaier in warmen Worten allen, die zum Gelingen der Feier beigetragen hatten.

Den Schluß des Festakts bildete die Anheftung der Fahnenbänder durch die Festjungfrauen. Frl. Bauer überreichte das prachtvoll gestickte Band, das die Festjungfrauen für den Jubiläumsverein gestiftet hatten.

Die Nachmittagsstunden waren in den beiden Gaststätten froher Unterhaltung gewidmet, die Musikkapellen Holzhausen und Titlmoos (Tettenmoos) ließen in rascher Folge kräftige Weisen erklingen.

Es waren schöne Stunden und man muß dem Verein zum schönen Verlauf des Festes von Herzen gratulieren!"

Im Jahr 1937 errichteten die Bewohner von Axdorf und Einham einen zusätzlichen Löschwasserweiher.

Im 2. Weitkrieg wurden, besonders nach den Bombenangriffen 1944 und 1945, ältere Feuerwehrmänner eingesetzt, da die jungen Aktiven meist im Feld standen.

Nach Kriegsende war es für die Feuerwehr Haslach wichtigstes Ziel, eine Motorspritze anzuschaffen. Da es aber in der Nachkriegszeit kam einen Nagel zu kaufen gab, noch viel weniger eine neue Motorspritze, konnte der Wunsch nicht erfüllt werden. Als sich die Zeiten allmählich normalisierten, kaufte die Gemeinde für 1.300 Mark von der Firma Ziegler in Giengen eine Leichtkraftspritze mit einer Nennwasserleitung von 400 Litern bei 40 Metern Förderhöhe. Erst 1956 konnte die Gemeinde ein gebrauchtes VW-Feuerlöschfahrzeug im Wert von 3.200 Mark kaufen.

1958 wurde die Feuerschutzabgabe in Haslach eingeführt, die alle männlichen Einwohner vom 18. bis zum 60. Lebensjahr zu zahlen haben. Die Gemeinde setzte die Abgabe auf 4 Mark fest, obwohl die Regierung 6 Mark vorgeschlagen hatte. Im Frühjahr 1960 kaufte man von der Firma Prambs in Vachendorf für 799 Mark einen Anhänger für das Löschfahrzeug und noch im gleichen Jahr erwarb man eine Tragkraftspritze Modell TS 8/8 mit Saugzubehör als Ersatz für die Leichtkraftspritze, die den Anforderungen nicht mehr genügte.

Im Herbst 1961 stellte man einen Antrag zur Errichtung eines neuen Feuerwehrhauses, da das alte Feuerwehrhaus beim Schwaiger, heute ein Pferdestall, wegen seiner geringen Größe und ungünstigen Lage für den Dienstbetrieb nicht mehr geeignet war. Das Gemeinderatsmitglied Wimmer von Haslach, der spätere Feuerwehrvorstand verkaufte der Gemeinde ein Grundstück von 350 qm und im Mai 1962 bewilligte der Gemeinderat den Bau. Das Feuerwehrhaus kostete 52.800 Mark. 25 % der Bausumme zahlte der Staat, 10 % die Bayer. Versicherungskammer. Zusätzlich wurden Hand- und Spanndienste geleistet.

Das Gerätehaus wurde am 7. Juni 1964 eingeweiht.

1965 feierte die Freiwillige Feuerwehr Haslach etwas verfrüht ihr 100jähriges Gründungsfest. Der Irrtum über das Gründungsjahr ist auf eine mündliche Überlieferung zurückzuführen. Trotzdem war es ein gelungenes Fest.

Am Festsonntag, am 16. Mai 1965, kamen 47 Wehren mit rund 1000 Mit­gliedern nach Haslach. Den weitesten Weg hatte wohl die Wehr »Sandharlanden« aus dem Landkreis Kelheim, auch die Freiwillige Feuerwehr aus Kössen in Österreich war anwesend.

Das Traunsteiner Wochenblatt berichtete:

"Punkt 6 Uhr ertönte der Weckruf der Festmusik und die Böllerschüsse einer alten Kanone. Nachdem man den G. R. Stitzl und den Kaplan Schenk 'herausspielte', wurde der 1. Kommandant Sepp Wernberger, die Fahnenmutter Anni Wimmer, der 1. Vorstand Alfons Friedrich, der Schirmherr und Bürgermeister F. X. Steber und die Fahnenbraut Marianne Rosenegger durch den musikalischen Morgengruß geweckt.

Bald danach konnten an den Ortseingängen schon die ersten Feuerwehren empfangen werden. Kurz nach 8 Uhr wurde der Patenverein Wolkersdorf, angeführt vom 1. Kommandanten Ernst Harrecker, begrüßt.

Der Kirchenzug formierte sich in drei Zügen beim Moier in Haslach und neben dem Festzelt, bis er dann durch das Dorf auf die Wiese hinter dem Feuerwehrhaus gelangte. Hier war ein festlich geschmückter Feldaltar aufgestellt, wo der Gottesdienst mit Weihe der neuen Fahne vollzogen wurde. Nach dem Gottesdienst überreichten die Fahnenmutter, die Fahnenbraut und die Festjungfrauen mit sinnvollen Sprüchen ihre gestifteten Erinnerungsbänder. Es folgte die wechselseitige Übergabe der Fahnenbänder des Festvereins Haslach und des Patenvereins Wolkersdorf. Bei der Totenehrung, bei der Vorstand Friedrich einen Kranz niederlegte, richtete der Schirmherr und Bürgermeister F. X. Steber die Grußworte der Gemeinde Haslach an die anwesenden Feuerwehren und Gäste. Dabei erwähnte er, daß die Fahne das Sinnbild und Zeichen der Zusammengehörigkeit sein solle.

Den Abschluß des Tages bildete der Feuerwehrball, bei dem durch die aufgekommene Stimmung bald die Arbeit und Mühe, die so ein Fest mit sich bringt und die nicht gerade günstige Witterung vergessen wurde."

Im März 1967 erhielt Alfons Friedrich das Verdienstabzeichen in Gold des Bayer. Innenministeriums für seine 50jährige Mitgliedschaft bei der Feuerwehr Haslach. Er trat 1916 in den aktiven Feuerwehrdienst, war lange Jahre Kommandant und 15 Jahre 1. Vorsitzender der Wehr.

Im Juni 1968 kaufte die Gemeinde Haslach ein neues Löschfahrzeug für ihre Feuerwehr.

Als 1978 die Haslacher Gemeinde durch die Gebietsreform aufgelöst wurde, übernahm die Stadt Traunstein die Haslacher Feuerwehr zum Schütze für ihr ehemaliges Gemeindegebiet in Feuer- und Katastrophengefahr. Schon Jahre vorher wurden enge Kontakte mit der Traunsteiner Feuerwehr geknüpft, so dass die Eingliederung in die Stadt relativ reibungslos verlief. Die Haslacher Wehr hat trotz Eingemeindung ihre Selbständigkeit erhalten.

Im April 1981 trat der Moierbauer Ferdinand Wimmer von Haslach aus gesundheitlichen Gründen als erster Vorstand zurück. Zu seinem Nachfolger wählten die Mitglieder ihren langjährigen Kommandanten Josef Wernberger. Im Mai (27. 5.) des gleichen Jahres verlieh man an den ehemaligen Vorstand Ferdinand Wimmer die Ehrenmitgliedschaft des Vereins.

Zwei Jahre später, am 29. September 1983, starb der Moierbauer und Ehrenmitglied Ferdinand Wimmer. Seine ehemaligen Feuerwehrkameraden trugen den Sarg mit aller Würde zu Grabe.

Wenige Wochen vorher vernichtete ein Großbrand das Wirtschaftsgebäude des Oberneulingerbauer Oberhuber.

1987 trat Franz Ober als 2. Kommandant zurück und Martin Geserer jun. wurde zu seinem Nachfolger gewählt. Zu gleicher Zeit wurde auch die ganze Vorstandschaft gewählt.

1. Vorstand Sepp Wernberger, 2. Vorstand Franz Ober (vorher Mathias Jell), Kassier Stefan Siegerstetter, Schriftführer Sigi Strohammer.

Als 1. Kommandant wurde Max Kaiser wiedergewählt. In den weiteren Ausschuss kamen: Alois Lenz, Martin Thullner, Ferdinand Wimmer, Josef Rachl und Alfred Wendlinger.

Die Haslacher Feuerwehr zählt heute über 70 aktive Feuerwehrmänner im Verein, die sich zum Schütze bei Brand- und Katastrophenfällen freiwillig und unentgeltlich zur Verfügung stellen und dem Wohle der Menschheit dienen. Durch die pflichtgemäßen Übungen und Weiterbildungen auf dem Stande des Feuerlöschwesens versucht die Haslacher Wehr sich mit den Wehren ihrer Nachbarsvereine gleichzustellen. Seit Jahren wird in den Gruppen um das Leistungsabzeichen in Gold, Silber und Bronze schwer gearbeitet und viel Schweiß vergossen, bis man das begehrte Metall bekommt.

Neben den Pflichten darf man auch das kameradschaftliche Leben in der Haslacher Wehr nicht vergessen. So beteiligt sich der Verein bei Grün­dungsfesten und Fahnenweihen in der näheren und weiteren Umgebung. Florianifeiern, Kameradschaftsabende und die schon begehrte Weih­nachtsfeier sind ein fester Bestandteil dieses Vereins.

Mit dem alten Feuerwehrspruch, der auf unserer Fahne steht "Gott zur Ehr, dem Feuer zur Wehr", möchte ich die Chronik der Feuerwehr beenden.